1. Geführter Spaziergang am 18.06.2021
Hitze und strahlender Sonnenschein zum 7. Kirschpicknick

Trotz der starken Hitze hatte ein abwechslungsreiches Programm zahlreiche Gäste auf die Streuobstwiese nach Neu Töplitz gelockt. Der Landschaftspflegeverein konnte mit einem geführten Spaziergang unserer Biologin Anne Brandenburger und einer insekten- und bodenschonenden Mahdtechnik, vorgeführt von Vorstandsmitglied Helmut Querhammer, aufwarten. Außerdem gab es wieder kulinarische Genüsse von lokalen Anbietern, wie Käse aus Kuhmilch und Bratwurst von Galloway und Schwein, zu entdecken. Eine Kuchentafel mit Kaffee und Apfelsaft sorgte für eine erste Stärkung.

Die knapp sechzig Teilnehmenden konnten sich unter Zelten und Kirschbäumen erfrischen ehe es zum geführten Spaziergang im Rahmen des Projektes „Das Blaue Band der Havel“ über die Streuobstwiese zum Thema Agroforstsysteme ging. Im Beitrag zur Auftaktveranstaltung wurde die Agroforstbewirtschaftung kurz vorgestellt. Auf der Streuobstwiese handelt es sich um eine silvo-pastorale Bewirtschaftung, das heißt, Gehölze werden in Kombination mit der Nutztierhaltung auf einer Fläche untergebracht. Die Schafe von Johannes Petrick beweiden die Grünflächen unter den Obstbäumen. Auch Wildtiere nutzen die Streuobstwiese. Ein Fasanenmännchen schwang sich aus einem Kirschbaum auf, als sich die Spaziergänger*innen seinem Ruheplatz näherten. Eine offene Sandstelle, die nun Eidechsen als Behausung dient, konnte bestaunt werden. Als Beweis, dass es sich tatsächlich um eine Eidechsenbehausung handelt, fanden die Kinder eine abgestreifte Eidechsenhaut. Der Pirol war ebenfalls anwesend aber ein Wiedehopf, wie beim Kirschpicknick letztes Jahr erhofft, wurde nicht gesichtet. Herr Eckhardt Nikusch von den Zeidlerfreunden erläuterte die Funktionsweise und den Nutzen der erst kürzlich errichteten Klotzbeute, einer Bienenbehausung in einem künstlich ausgehöhlten Baumstamm, am Waldrand. Hier hat sich bereits ein Bienenvolk niedergelassen, welche Bestäubungsfunktionen sowohl im Wald als auch auf der Streuobstwiese übernimmt.

Nach dem geführten Spaziergang gab es zum Abschluss des Kirschpicknicks noch die Vorführung der Doppelmessermähwerke und Breitreifen für insekten- u. bodenschonende Mahd und einer alternativen Technik zum Schwaden. Diese Techniken werden vor allem auf angestauten Niedermoorböden und bei Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz angewandt.

Auch im nächsten Jahr wird es wieder ein Kirschpicknick im Juni geben. Ob dann die Kirschen rechtzeitig reif sind, oder, wie in diesem Jahr, noch etwas Zeit brauchen, wird sich dann zeigen.